2025 markiert das 100. Todesjahr von General Ulrich Wille, dem obersten Schweizer Militär während dem ersten Weltkrieg.
Passend dazu haben wir in dieser Folge einen besonderen Leckerbissen für euch! Über Gnadengesuche an den General erhalten einen seltenen Einblick in einige Lebensgeschichten von ganz gewöhnlichen Bürgerinnen und Bürger der Schweiz während des Ersten Weltkriegs. Zudem lernen wir eine weniger erforschte Seite des als kompromisslosen Disziplinator bekannten Ulrich Wille kennen.
Von diesen Geschichten erzählen wird uns Lea Moliterni. Lea ist ein Multitalent, arbeitet beim Schweizerischen Roten Kreuz, wirkt nebenbei in verschiedenen Projekten als freie Historikerin und hat für ihre Doktorarbeit mit dem Namen "Lassen Sie mein Leben nicht verloren gehen" ein spannendes Buch zum heutigen Thema geschrieben.
Gast in dieser Folge der Zeitgenossenschaft ist Kaspar Michel, er war 2016 nach dem Studium mein erster richtiger Chef. Damals war er Finanzdirektor und damit Regierungsrat im Kanton Schwyz, ein Amt, welches er zwischen 2010 und 2022 innehatte.
Davor hat er Geschichte und Staatswissenschaften studiert und war über acht Jahre lang Staatsarchivar im Kanton Schwyz. Er ist ein äusserst profunder Kenner der Geschichte des Innerschweizer Kantons.
Mitgebracht hat er uns die faszinierende Biographie von Melchior Diethelm. Anhand seiner Lebensgeschichte erhalten wir einen wunderbar spannenden Einblick in die politischen Verhältnisse im Kanton Schwyz zwischen ca. 1815-1850. Zusätzlich erfahren wir aber einiges über die Entwicklungen in der Eidgenossenschaft selber, welche sich auf dem Weg zur ersten Bundesverfassung 1848 und damit im zeitweise schmerzhaften Wandel vom Staatenbund zum Bundestaat befand.
Kaspar hat die Geschichte von Melchior Diethelm in einem spannenden Artikel niedergeschrieben.
Bildquelle: Kaspar Michel
In dieser Folge steht kein grosser Staatsmann, kein berühmter Wissenschaftler und auch kein verwegener Feldherr im Fokus. Sondern ein Mensch, der auf seine eigene Weise zum Pionier wurde und dann lange in Vergessenheit geriet.
Jakob Rudolf Forster lebte zwischen 1853 und 1926 und stand offen zu seiner Homosexualität.
Die beiden heutigen Gäste haben seine bewegte Lebensgeschichte des in einem lebendigen Buch niedergeschrieben und erzählen uns heute spannende Einblicke davon.
Philipp Hofstetter ist selbständiger Historiker und Archivar. Er setzt seit über 20 Jahren Projekte im Bereich Geschichte um. René Hornung ist Freelance-Journalist im Pressebüro St.Gallen. Er schreibt über Architektur, Kultur, Politik und Wirtschaft.
Mehr Informationen zu dieser Episode findet ihr:
Im Buch von René und Philipp: Der Urning. Selbstbewusst Schwul vor 1900.
In der von Jakob Rudolf Forster im Eigenverlag herausgegebene Autobiographie auf e-rara
Auf der Homepage von Philipp Hofstetter
*Da es kein Fotographie von Jakob Rudolf Forster erhalten geblieben ist, steht als Episodenbild stellvertretend ein Bild der Zürcher Männerbadeanstalt.